Unser Praktikum in Edinburgh, pt 3

Goodbye, lovely city! Sechs bereichernde Wochen neigen sich dem Ende zu und wir beginnen schweren Herzens mit dem Ablösungsprozess. Im letzten Drittel unseres Praktikums in Edinburgh erleben wir noch einmal die Schönheit des Landes und saugen so viel vom Royal Botanic Garden auf, wie wir können. Denn der Ort hört nicht auf, uns zu begeistern!

Einzigartig bis zum Schluss

Wir tauchen wieder in die erstaunliche Welt pflanzlichen Lebens ein. Mit den schwindenden Tagen gehen unsere Kollegen sehr gezielt auf unsere Wünsche ein. Die meisten mögen es nämlich nicht, als Vorgesetzte bezeichnet zu werden: Also stecken wir unsere Nasen in die Bereiche, die wir bisher noch nicht gesehen haben. Wir bleiben aber im Innenbereich, wo es warm und gemütlich ist. Und wo die exotischen Pflanzen stehen, wachsen und schwimmen. Letztere brauchen auch Pflege und deshalb schlüpfen wir an einem schönen Montagmorgen in unsere Froschkostüme. Bis zum Solarplexus abgedichtet waten wir – mit Netzen bewaffnet – durch tropische Gewässer. Die Fische lassen wir aber in Ruhe, denn wir sind auf der Jagd nach Pontederia, Pistia und Salvinia. In einer so kontrollierten Umgebung müssen wir Gärtner für ein gesundes Gleichgewicht sorgen. Und dabei wird uns abermals neues Wissen zuteil.

Meditation am Lilienteich: Der Autor im Dialog mit einer Wasserhyazinthe

So wie im nächsten Teich, in dem riesige Wasserlilien dümpeln. Es ist doch erstaunlich, dass diese beeindruckende Pflanze eine einjährige (!) Kultur ist. Ihre Samen werden jedes Jahr aufs neue gewonnen und wachsen zu beeindruckender Größe heran. Ein eigentlich pensionierter Mitarbeiter kümmert sich einmal die Woche um die brasilianischen Schönheiten: Und seine Leidenschaft lädt zum zuhören ein. So macht lernen Spaß! …Was für eine Plattitüde, aber wahr ist sie eben doch… Auf die selbe Art und Weise erfahren wir wie die komplexe Blüte der Vanille bestäubt wird, oder das die kleine Staude in der Ecke bald als neue Art beschrieben wird. Weil die hier solche Sachen machen.

Vom Wasser zum Feuer

Ein Trip durch die Highlands… Photo by: Konheiser Fotografie

Das gegenseitige Element kommt auch nicht zu kurz. Denn ein Botanischer Garten ist wie ein Krankenhaus: Voller Patienten, und voller Krankheiten. Der Vergleich ist vielleicht etwas übertrieben… aber im Grunde ist es doch so: Je kleiner die Fläche und je zahlreicher die Pflanzenarten, um so höher ist die Ansteckungsgefahr. Deshalb verbrennen wir eines der unrettbar toten Pflänzchen an Ort und Stelle. zu hoch das Risiko einer Ausbreitung. Auch diese Seite der Medaille muss man mal gesehen haben.

Katze am RBGE

Und nach all diesen Erlebnissen – von denen ich gar nicht alle hier auflisten kann – wenden wir inspiriert und ideenreich den Blick nach Veitshöchheim. Den das Technikerjahr gehen wir jetzt mit neuer Motivation an. Die ganzen Inputs schreien nach verwirklichung, und an der LWG haben wir dazu ja reichlich Gelegenheit. Wir packen unsere Sachen (inklusive Souvenirs) und geniessen einen letzten Abend in Edinburgh. Es gibt sogar Kuchen im Büro, weil uns alle nachtrauern… Grusskarten und ein nicht-käufliches Buch über den botanischen Garten erhalten wir als Abschiedsgeschenke.

Klare Flüssigkeiten um den Kopf zu klären: Photo by Konheiser Fotografie

Und als wäre das alles nicht genug, haben wir sogar die Möglichkeit, einen Trip durch die schottischen Highlands anzutreten: Aber das sprengt den Rahmen. Glaubt mir also, wenn ich sage: Packt die Chance und schaut euch die Welt an!

Baumschuler von Herzen, Gestalter aus Leidenschaft. Die Ursprünglichkeit ist mir wichtig, sie ist die Sprache der Natur. Aus ihrer Wildheit sprießen Ideen von Symbiose und tiefer Neugier, die wir verstehen wollen. Integrität gegenüber der lebendigen, vielfältigen Pflanzenwelt soll erlernt und gelebt werden. Darin Wurzelt echter Erfolg.
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