Das Erdenwerk Patzer & das Schwarze Moor

Normalerweise sind wir ja alles Praktiker. Wir sind draußen in der Natur mit den Händen voll Erde und dem Sonnenschein im Rücken. Und dass Erde ein doch sehr wichtiges Gut für die Pflanzen und somit auch für uns Gärtner ist, ist allseits bekannt. Aus diesem Grund befasst sich sogar ein ganzes Unterrichtsfach im ersten Semester der Gartenbau-Meister (G1Z+B) mit diesem Thema: Bodenkunde.

Und weil es natürlich viel anschaulicher ist und zudem auch mehr Spaß macht, schaut man sich so etwas am besten vor Ort genauer an. Also auf ins Erdenwerk!!!

Gebrüder Patzer GmbH & Co.KG

Im Sinntal, ca. eine Fahrstunde mit dem Bus von Veitshöchheim aus, liegt der Hauptsitz der Gebrüder Patzer GmbH & Co.KG. Bereits in vierter Generation besteht dieses Unternehmen und produziert sehr erfolgreich hochwertige Erden und Substrate für den Gartenbau, aber auch für den Hausgartenbereich. Mit sechs verschiedenen Standorten in Deutschland und auch im Baltikum zählt der “Einheitserden”-Produzent zu den Großen dieser Branche.

Und genau dem durften wir im Oktober 2018 über die Schulter schauen. Denn auch wenn wir Tag für Tag damit arbeiten, ist es doch sehr spannend auch einmal die einzelnen Bestandteile genauer zu betrachten. Egal ob Ton, Rindenhumus, Torf und Kokos- oder Holzfaser als seine Ersatzstoffe, sowie Perlite und Co lagern hier in großen Mengen. Riesige Radlader bahnen sich zwischen den einzelnen “Zutaten” den Weg, welche dann in einer großen Mischmaschine zusammengefügt werden. Über Förderbänder laufen die fertigen Erdsäcke für den Endverkauf auf Paletten zusammen.

Wir erfuhren viel Interessantes, wie zum Beispiel, dass die Gebrüder Patzer schon lange versuchen Ersatzstoffe für Torf zu finden. Denn der Torfabbau steht gerade heute in Zeiten des Grünen Bewusstseins im Fokus der Gesellschaft. Die natürlichen Ressourcen in Deutschland sind fast erschöpft und so bauen viele Unternehmen im Baltikum weiterhin Torf ab. Patzer setzt nicht nur auf Kokos-, sondern eben auch auf Holzfasern. Und zudem auf Ton, als natürlichen Wasserspeicher.

Begleitet wurden wir von einem ehemaligen Veitshöchheimer, der nun bei der Firma Patzer tätig ist. Nach einem tollen Rundgang durch die Produktionsstätten, genossen wir ein reichliches Mittagessen in der “Welt-Schnitzel-Hauptstadt” Jossa – natürlich mit Schnitzel! Dabei wurden uns noch einmal die einzelnen Produkte in seiner Vielfalt genauer vorgestellt.

Gestärkt und mit vielen wertvollen Informationen reicher verabschiedeten wir uns und machten uns auf unseren weiteren Weg…

Das Schwarze Moor

…und der führte uns hinauf in die Rhön. Dort befindet sich das Schwarze Moor – eines der letzten intakten Hochmoore Deutschlands. Das herbstliche Wetter war uns milde gestimmt und so konnten wir trockenen Fußes die Moorlandschaft besichtigen. Geführt wurden wir von einem ehemaligen Naturpark-Ranger des Biosphärvenreservats “Hohe Rhön”. Mit sehr interessanten Geschichten rund um die Entstehung eines Moores, dessen Bewohnern und den unterschiedlichen Schutz- und Erhaltungsmaßnahmen begeisterte uns dieser Spaziergang über den schön angelegten Naturlehrpfad. Von der uns allen bekannten Moor-Birke, über den seltenen Sonnentau, das lustige Wollgras oder die tolle Rauschbeere, der eine berauschende Wirkung nachgesagt wird, konnten auch wir als Gärtner noch etwas dazulernen.

Somit wurde auch unser Bewusstsein daraufhin gestärkt, dass wir uns als zukünftige Meister und Techniker der grünen Branche mehr für den Umstieg auf Torfersatzstoffe einsetzen und diese verwenden!

 

Dieser Tagesausflug war für uns alle also eine tolle Abwechslung zum schulischen Alltag und interessanter Input vor toller Kulisse!

 

Gebrüder Patzer GmbH & Co.KG: https://einheitserde.de/

Biosphärenreservat Hohe Rhön: https://biosphaerenreservat-rhoen.de/naturlehrpfad-schwarzes-moor

Julia ist leidenschaftliche Gärtnerin und liebt ihre Arbeit in der Baumschule und im elterlichen Garten. Sie experimentiert gerne mit den unterschiedlichsten Obst- und Gemüsesorten und liebt alles aus der Natur, was man direkt naschen oder verarbeiten kann. Die Liebe zu Bienen hat sie von ihrem Opa geerbt und besucht das Wahlfach „Bienenkunde“ an der LWG.
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