Nach zwei lehrreichen Tagen in den Baumschulen des Niederrheins und einer Übernachtung in der Jugendherberge Kleve ging es für uns am Freitag, den 13. Oktober 2023, in die Niederlande und Belgien.
Baumschule auf dem nächsten Level
Erster Stopp im Land der Windmühlen, war die Baumschule Batouwe, eine Jungpflanzenbaumschule in der Region Betuwe. Der Betrieb ist auf die Anzucht von Stecklingen und die Kultur in Schlitztöpfen spezialisiert. Dort angekommen wurden wir sehr höflich mit leckeren Stroopwafeln und Kaffee begrüßt. Nach der kleinen Stärkung zeigte uns einer der Eigentümer, Albert Huibers, die Produktion. Wir staunten nicht schlecht über die riesige Produktionsfläche im Gewächshaus und im Freiland. Interessant war die Produktion von Jungbäumen im „Airpot-U-System“ (siehe Bild 1). Herr Huibers erklärte uns, dass dadurch das Wachstum der Wurzeln gefördert werde. Ebenso hat es die Firma Batouwe geschafft, mit diesem System ihre Pflanzen ein Jahr schneller zu produzieren.
Safari in der Baumschule
Nach einer weiteren Nacht in der Jugendherberge Kleve, ging es am nächsten Tag zur Baumschule Ebben, die alles andere als Jungbäume produziert. Vielmehr fanden wir Solitärgehölze in Stückzahlen vor, die das Herz eines jeden Baumschulers höher springen lassen. Standesgemäß fuhr uns der Chef, Toon Ebben, höchstpersönlich mit einem alten amerikanischen Schulbus (siehe Bild 2) über die Felder und zeigte uns stolz sein Sortiment. Bevor wir uns weiter auf den Weg nach Belgien machten, bestaunten wir noch die Kletterbaum-Serie der Baumschule Ebben. Herr Ebben ließ es sich nicht nehmen, uns in eine kaukasische Flügelnuss klettern zu lassen und abzulichten (siehe Bild 3). Wir verabschiedeten uns und fuhren weiter.
Sowas hat die Welt noch nicht gesehen
Angekommen in Belgien, bei der Firma Solitair, bekam das Wort Großgehölze eine ganz neue Bedeutung für uns. Obwohl unser Lehrer Herr Körber versuchte uns auf die Eindrücke dort vorzubereiten, blieb uns allen die Sprache weg. Wir fanden Gehölze in Dimensionen und Formen vor, von denen keiner auch nur ahnen konnte, dass es sie gibt. Die Tochter des Geschäftsführers, Chloë, zeigte uns das riesige Gelände und die wunderschönen Einzelstücke. Wir konnten unseren Augen kaum trauen, als wir eine riesige Eibe erblickten, die aussah wie ein Berg (siehe Bild 4). Chloë erzählte uns, dass diese eigentlich aus 70 einzelnen Pflanzen zusammengesetzt sei und sogar begehbar sei. Davon überzeugten wir uns natürlich selbst -.ein Eindruck, den wir so schnell nicht vergessen werden. Da auch dieser Tag zu Ende gehen musste, verabschiedeten wir uns von Chloë. Erschöpft fuhren wir noch zum nächstgelegenen Restaurant und stärkten uns mit einer Ladung belgischer Fritten, bevor wir uns wieder auf den Weg nach Kleve in die Jugendherberge machten.
Alles hat ein Ende…
Am nächsten Morgen, begaben wir uns nach dem Frühstück auf die Rückreise nach Veitshöchheim. Wir legten einen Zwischenstopp bei der Baumschule Pieper, dem elterlichen Betrieb eines Klassenkameraden, ein. Nach einer Führung über das Betriebsgelände und einem fantastischen Mittagessen ging es weiter. Letzter Stopp, bevor es wieder an die LWG zurück ging, war die Baumschule Jurgelucks. Diese ist ursprünglich als Forstbaumschule entstanden und hat sich über die Jahre zu einer Sortimentsbaumschule mit dem Schwerpunkt auf Einzelstücke und Raritäten entwickelt. Nach einer interessanten Tour über die Felder, traten wir die letzte Etappe der Rückreise an und erreichten am Sontag gegen 21:30 Uhr Veitshöchheim.
Johannes Schmidtlein, G1b