Meisterklasse auf Exkursion (Teil 4)

Mittwoch, 22.05.2019

Viva Italia! Unsere Meisterklasse besucht heute die Baumschul-Hauptstadt Pistoia: Die sollten alle Baumschuler/innen einmal im Leben gesehen haben. Hier liegen um die 1000 Baumschulen praktisch auf einem Haufen. Darunter auch Vannucci, eine der – wenn nicht die – grösste Baumschule des Landes.

Muss Gärtner/in gesehen haben

Vannucci Piante zeigt uns einige Superlativen auf, sei es an Fläche, Umsatz oder Bäumen an und für sich. Mit Melex-Elektrowagen kurven wir durch die Containerflächen: Uns beeindrucken exquisite und rare Pflanzen, in rauhen Mengen. Die italienischen Methoden sind manchmal speziell, funktionieren aber besser als man vielleicht denken mag.

Pistoia Nursery Park

Ihre besonderen Erzeugnisse präsentiert die Baumschule Vannucci im Pistoia Nursery Park: Wir sehen Ahorne, Oliven, Kampferbäume und viele andere Solitäre. Alle in gewaltigen Dimensionen. Dank dem Einsatz und der Erfahrung unseres Lehrers Klaus Körber wird uns auch hier ein Blick hinter die Kulissen gewährt: Kein “normaler” Besucher bekommt das zu sehen, was wir sehen.

Beisst net… Krokodil bei Romiti

Gut Essen kann man in Italien bekanntlich auch: Und das haben wir im Ristorante Agrituristico Toscana Fair auch gemacht. Und wieder offeriert der Meisterklasse jemand eine Mahlzeit: Wir werden abermals von unserem Gastgeber verwöhnt.

Mittwoch Nachmittag

Drei Betriebe schauen wir uns noch an: Einer produziert Jungpflanzen, einer ist auf Kleingehölze spezialisiert … Aber besonders spannend finden wir bei allen die Handhabung von Wasser und Substrat: Wie wird mit Torfersatz produziert? Wie bewässern wir unsere Pflanzen in den immer heisseren Sommern? In Pistoia sind diese Probleme schon viel akuter als in kühleren Gebieten. Und dementsprechend stellen sich die Baumschulen schon sehr spezifisch auf diese Herausforderungen ein. Und wir lernen viel von den Erfahrungen unserer italienischen Kollegen.

Pflanzenkonstruktionen bei Romiti

Als Höhepunkt des Nachmittags besuchen wir Romiti: Diese Baumschule hat sich auf die Erziehung von Formgehölzen spezialisiert. Aber im Unterschied zu klassischen “Kugel-und Kegelschneidereien” macht Romiti was ganz eigenes: Vom Rennauto bis Elephant oder Krokodil erwachen hier alle möglichen Formen zum Leben: In ein Drahtgerüst werden Liguster oder Lonicera eingeflochten um die fantastischen Gestalten zu begrünen. Danach erleben wir einen beeindruckenden Tagesabschluss: Weil ein Einschlag mit genau 13,5 Meter hohen Olivenbäumen, 400 bis 600 Jahre alt, schon was besonderes ist. Mit diesen Massen passen sie genau in einen LKW. Exklusiver geht es kaum: Deswegen landen Exemplare dieser Grösse vornehmlich in Dubai, Katar oder ähnlichen Ländern. Passend für jenes Klina machen sie auch Maulbeeren, Platanen und Eucalyptus zum Versand bereit. Und zum ersten Mal sehen wir, wie ein Wurzelballen mit dem Hyraulikmeissel auf Topfgrösse zugehauen wird.

Was diese Bäume eigentlich aushalten… Wahnsinn!

Nach diesem letzten Betrieb gönnen wir uns ein leckeres Abendessen mit Gelati zum Dessert: So fühlt sich Italien an!

Baumschuler von Herzen, Gestalter aus Leidenschaft. Die Ursprünglichkeit ist mir wichtig, sie ist die Sprache der Natur. Aus ihrer Wildheit sprießen Ideen von Symbiose und tiefer Neugier, die wir verstehen wollen. Integrität gegenüber der lebendigen, vielfältigen Pflanzenwelt soll erlernt und gelebt werden. Darin Wurzelt echter Erfolg.
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