Zeichnen bis die Stifte glühen

Was tun wir am Wochenende vom 22.-24.März? Richtig: Arbeiten! Oder besser noch: Ein Zeichenseminar! Die Studierenden der LWG bringen ein Wochenende lang ihre Fähigkeiten mit Papier, Stift und Rolllineal auf Vordermann. Daniel Nies vom Zeichenwerk leitet ein intensives, hochspannendes und lehrreiches Event.

Sind wir in Wahrheit alle Künstler?

Das war die Frage, die uns während des Seminars begleitet hat. Unter der Ägide des Profis Daniel Nies, der schon seit Jahren Gärten zeichnet, wagen wir die ersten Schritte. An die vierzig Leute nehmen teil – vor allem junge Gärtnerinnen und Gärtner die zur beruflichen Fortbildung an der LWG sind. Anhand verschiedener Techniken werden wir an zweieinhalb Tagen – Freitag Mittag bis Sonntag Nachmittag – ans Zeichnen von Perspektiven herangeführt. Damit sollen wir maßstabgetreu Situationen im Garten darzustellen. Heutzutage greift man zu diesem Zweck üblicherweise zu digitalen Programmen, doch an den Charme eines handgemachten Kunstwerks reichen diese nicht heran. Und als Gärtner kann ich dadurch einen sehr persönlichen Mehrwert anbieten: Eben Handwerkskunst.

Wir bewaffnen uns mit transparentem Papier, Schreibunterlage, Lineal, Filzstiften und Klebeband. Und schon der Freitag zeigt, das man auch an einem Zeichenseminar ins Schwitzen geraten kann. Dafür sorgt die Dichte der Aufgaben, aber auch die Freude am werkeln. Mit dem tollen Skript von Daniel Nies machen wir erste Schritte und können verschiedene Techniken ausprobieren. Das Niveau des Seminars passt für Neulinge wie auch für Fortgeschrittene und zum Feierabend, um acht Uhr abends, sind wir alle geschafft.

Das Zeichenseminar trägt Früchte

Am Samstag liegen uns die Gestaltungs-Utensilien schon angenehmer in den Händen. Mit ihnen fertigen wir nun einen Gartenplan von Grund auf an: Ein Haus mit Terrasse, Baumgruppen und Hecken, Teich und Möbel – die eigene Kreativität ist unser Rahmen. Schritt für Schritt erstellen wir den Grundriss, die Wege und schließlich die Bepflanzung. Diese Luftansicht soll nun dreidimensional werden, weshalb wir mit hohen Tieren der Zeichentechnik Bekanntschaft machen: Der Fluchtpunkt (…ist unser Freund), – einer oder zwei davon – und der Horizont. Der Ausspruch: “Gewusst wie…” bestätigt sich an diesem Zeichenseminar. Mit dem erlernten Know-how gelingen plötzlich Gebäude und millimetergenaue Gartenmöbel, die im Schatten schöner Bäume liegen. Daniel Nies führt emsig alle möglichen Ideen und Techniken vor, die wir selber umsetzen können. Dadurch nimmt unser Garten langsam Form an. Und die Begeisterung an der Sache hält einige Teilnehmer bis um Mitternacht an ihren Tischen.

Endspurt

Es ist Sonntag geworden und wir sind immer noch am Zeichnen: Mit sachtem Farbeinsatz und letzten Strichen komplettieren wir unsere Gartensituation. Auf den Blättern der 40 Teilnehmenden sind 40 verschiedene Gestaltungen entstanden, die alle eine einzigartige Handschrift tragen.

Diese individuellen Kunstwerke zeugen vom Erfolg des Zeichenseminars, denn alle haben etwas Brauchbares zustande gebracht. Dementsprechend sind wir ziemlich erschöpft: Aber das Wochenende war trotzdem ein voller Erfolg und wir lassen den Sonntag ausklingen. Mit vielen gelernten Methoden entlässt uns Daniel Nies in unsere Zukunft als Zeichentalente, die uns nun allen offen steht.

Baumschuler von Herzen, Gestalter aus Leidenschaft. Die Ursprünglichkeit ist mir wichtig, sie ist die Sprache der Natur. Aus ihrer Wildheit sprießen Ideen von Symbiose und tiefer Neugier, die wir verstehen wollen. Integrität gegenüber der lebendigen, vielfältigen Pflanzenwelt soll erlernt und gelebt werden. Darin Wurzelt echter Erfolg.
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