Meisterprüfung in Veitshöchheim

Betriebsbeurteilung am heißesten Tag des Jahres

Mittwoch, 26. Juni 2019

„Das Hoch „Ulla“ beschert uns Höchsttemperaturen von bis zu 40°C. Es wird der bisher wärmste Tag des Jahres“ meldet morgens um 7:00 Uhr der Radiosprecher.

Da stöhnt ganz Deutschland. Aber noch mehr stöhnen unsere angehenden Meister, die ausgerechnet heute zur „Betriebsbeurteilung“ unterwegs sind. Die Betriebsbeurteilung ist ein spannender Teil der Meisterprüfung, der aber etwas Reisefreude und ein bisschen Improvisationsbereitschaft erfordert.

Die Prüfung findet nämlich nicht am Schreibtisch in Veitshöchheim statt, sondern wirklich in einem Betrieb. Jedes Jahr in einem anderen, und kein Prüfling weiß vorher, wo es hingeht…

Wohin geht es wohl?

Schon um 7:30 Uhr wird bei noch angenehmen Temperaturen in den Bus gestiegen, und alle sind gespannt, in welche Richtung der Bus abbiegt. Immer noch weiß keiner (außer die begleitenden Lehrer und Prüfungsausschussmitglieder ;-)), wohin es geht.

Aber alle haben sich vorbereitet: Haben Getränke dabei, vorsichtshalber einen zweiten Taschenrechner und einen Energieriegel. Wer weiß, ob die Energie reicht, für drei Stunden schreiben…

Der Ablauf einer Betriebsbeurteilung ist spannend:

Was bei duzenden Betriebsbesichtigungen und ähnlich vielen Kennzahlenanalysen das ganze Jahr über geübt wurde, kommt jetzt zur Anwendung:

Die Studierenden besichtigen einen Betrieb. Sie haben die Gelegenheit, sich eine Stunde lang umzuschauen, und im Anschluss daran den Betriebsleiter gemeinsam zu befragen.

Die fachliche Meinung der angehenden Meister ist gefragt

Sie bekommen einen betriebswirtschaftlichen Jahresabschluss des Betriebes und haben dann drei Stunden Zeit, niederzuschreiben, wie sie den Betrieb beurteilen; anhand des Gesehenen und des Berechneten. Ihre eigene Meinung aufzuschreiben, wie sie den Betrieb im Moment beurteilen, und wie er sich entwickeln könnte, ist gefragt. Sehr anspruchsvoll, aber auch sehr spannend!

Wie wird die Prüfung benotet?

Tja, erst einmal nicht. Ein ganzer Tag Aufwand für… die Vorbereitung auf die Mündliche BWL-Prüfung.

Dort wird die Ausarbeitung der Betriebsbeurteilung herangezogen, um noch einmal auf den Betrieb einzugehen. Was geschrieben wurde, wird mit den Prüfern diskutiert, was gerechnet wurde, noch einmal analysiert…

Wie die schriftliche Meisterarbeit als Basis für die mündliche Prüfung im Fach Produktion und Dienstleistung dient, so ist die Betriebsbeurteilung die Basis für die mündliche Prüfung im Fach Betriebs- und Unternehmensführung.

Und wohin ging die Reise?

Die Baumschulklasse besuchte die Baumschule Engelhardt in Weidelbach bei Dinkelsbühl.

Ein paar Eindrücke von einem heißen Tag:

Die Prüflinge nutzen den Sitzplatz im Schatten, um das Gesehene niederzuschreiben.
Wofür soll der Betrieb das Gartenhäuschen in der Schauanlage nutzen? Die Prüflinge haben unterschiedliche Vorstellungen
Herr Engelhart steht den Prüflingen Rede und Antwort.
Prüfung unter besonderen Bedingungen: Bei der Betriebsbeurteilung wird die Maschinenhalle schon mal zum Prüfungsraum umfunktioniert
Eine heiße Heimfahrt…und am nächsten Tag geht die Meisterprüfung weiter!
Lehrerin, BWL Mitarbeiterin im Institut für Erwerbs- und Freizeitgartenbau der LWG Mein Ziel: Neue Schüler für unsere Schule zu begeistern, und den Kontakt zu ehemaligen aufrecht zu erhalten. Deshalb stelle ich hier Interviews mit ehemaligen Veitshöchheimern ein. Spannend, was nach Veitshöchheim aus einem werden kann...
Beitrag erstellt 11

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Verwandte Beiträge

Beginne damit, deinen Suchbegriff oben einzugeben und drücke Enter für die Suche. Drücke ESC, um abzubrechen.

Zurück nach oben