Der Schulalltag kann schon hart sein. Schulaufgaben hier, Präsentationen da und dann mal noch zwischen rein einen Blog-Eintrag schreiben. Umso besser, dass die SMV hier regelmäßig für Abwechslung sorgt. Die von Schülern betriebene Bar im Wohnheim hat nicht nur in der Regel zwei Mal in der Woche auf, alle zwei Wochen gibt es hier eine Motto-Party.
Halloween Party – die Erste
Da sich die SMV erstmal finden musste, nachdem die Techniker wieder von ihrem Praktikum zurückgekommen sind, war das erste Motto Halloween. Ich war tatsächlich erstmal etwas skeptisch, ob da jetzt tatsächlich so viele Leute kostümiert kommen würden. Ich muss zugeben, ich war es nicht. Aber was dann für Gestalten in der Bar aufgekreuzt sind! Da war ich schon überrascht. Von düster bis witzig war alles dabei. Ich kam mir dann auch echt ein wenig underdressed vor. Was mich allerdings nicht vom feiern abhalten sollte. Später am Abend gab es eine Abstimmung für das beste Kostüm. Und die gewann – wie soll es auch anders sein – der einzig wahre Jesus von Nazareth. Jesus Christ!!! Wie sich danach noch ordentlich einer reingeorgelt wurde, muss ich wohl nicht genauer ausführen. Ich denke ich sage genug, wenn ich euch erzähle, dass ich irgendwann einen Jäger-Bull ohne Bull in die Hand gedrückt bekommen habe. Eine halbe Stunde bevor mein Wecker klingeln sollte, bin ich dann auch endlich ins Bett gefallen.
Dass die Betriebsbeurteilung am nächsten Tag nicht so einfach war, lag definitiv nicht nur daran, dass es unsere erste war.
Bad Taste – die Zweite
Nach Halloween kamen die Herbstferien und damit für einige von uns eine lang ersehnte Pause vom vielen Feiern. (Wie schon gesagt, die Bar hat auch ohne Motto zwei Mal die Woche auf und Würzburg ist nicht so weit weg). Danach ging es weiter mit der “Bad Taste Party”. Dieses Mal habe ich mich auch dementsprechend zurechtgemacht. Bad Taste war aber nicht das einzige was an dem Tag anstand. Zum Aufwärmen gab es erst einmal eine Bierrally. Dabei ging es darum in 2er Teams durchs Wohnheim zu rennen, Aufgaben zu lösen und, wie der Name schon sagt, Bier zu trinken. Es gab 5 Stationen: Sackhüpfen, Schubkarren laufen, Topf schlagen, Rechenaufgaben, und Eierlauf. Ziel war es an jeder Station als Team die jeweilige Aufgabe zu lösen und je ein Bier pro Teammitglied zu trinken. Natürlich alles auf Zeit! Als Klassensprecher saß ich in der Jury und konnte leider nicht selbst mitmachen. Dafür war ich umso mehr stolz darauf, dass zwei der drei besten Teams aus meiner G1 kamen. Danach ging es wieder ab an die Bar. Nicht nur die Leute waren bescheiden angezogen, die Musik war es zu diesem Anlass auch. Aber das war ausnahmsweise ja auch genauso gewollt. Hier war ich – Gott sei Dank – auch nicht bis zum Schluss dabei. Die Gesichter am nächsten Tag im Klassenzimmer sprachen Bände.
Ich würde mich an dieser Stelle ja bei den Lehrkräften, die uns am nächsten Tag unterrichten mussten, entschuldigen, aber dazu müsste es einem ja schließlich leid tun.
Es ist nicht nur das Lernen, was uns antreibt und motiviert die Zeit hier durchzuziehen. Es sind vor allem die langen Abende, die netten Gesellschaften, die neuen Freunde, die man kennenlernt, die die Zeit so besonders machen. Natürlich wollen wir alle am Ende unsere Meisterprüfung bestehen oder noch den Techniker hinten dranhängen. Dennoch brauchen wir alle ab und an mal Abende zum Genießen, an denen man den Schulalltag vergessen kann und einfach mal die Sau raus lässt.
Heute ist Mützenparty angesagt, dann kommt die Weihnachtsfeier und was das nächste Jahr noch bringt, wird sich zeigen. In einem bin ich mir aber sicher: So richtig Langeweile werde ich erst wieder haben, wenn die Zeit hier vorbei ist.
Text und Bilder: Phillip Rogl