Ein besonderes Highlight an der Staatlichen Meister- und Technikerschule Veitshöchheim ist die alljährliche große Exkursion. Dank ERASMUS+ Förderung haben die Studierenden, neben ihrem Praktikum zwischen dem Meister- und Technikerjahr, auch im Rahmen eines Kurzaufenthaltes von 10 Tagen die Möglichkeit, die Gartenbaubranche, aber auch Kultur und Menschen in einem selbst ausgewählten europäischen Land kennen zu lernen.
Vorbereitung für die Exkursion
Los geht es schon sehr früh im Schuljahr mit Informationsveranstaltungen, Bewerbungen für die ERASMUS+ Förderung und natürlich der Reiseplanung. Wo soll es hingehen? Was können wir uns im Land anschauen und welche Inhalte sollen Schwerpunkte der Reise sein? Zudem benötigt man bei ERASMUS+ auch eine gastgebenden Einrichtung, die den Aufenthalt und das Programm bestätigt.
In diesem Schuljahr wurde aus den zur Wahl stehenden Ländern nach einigen Diskussionen Portugal ausgewählt – Überraschung: auch die L2, die Techniker Galabau hatten sich für dieses Ziel entschieden. Dadurch war die gastgebenden Einrichtung sehr schnell gefunden: die Escolas de Jardinagem e Calceteiros, eine Einrichtung der Stadt Lissabon. Durch intensive Recherchen stellten die Studierenden ein spannendes Exkursionsprogramm zusammen: verschiedene Gartenbauproduktionsbetriebe, ein Besuch bei einem Aussteigerpaar, ein Galabaubetrieb, der sich in der Transformation vom Bewässerungsspezialist zum Spezialist für trockenheitsverträgliche Gärten befindet, ein Permakulturprojekt an der Uni Lissabon, Einblicke in denn Weinbau und der Besuch eines Start-ups, das Austernpilze mit Hilfe von Kaffeeresten produziert.
Die Exkursion rückt näher
Je näher der Termin zur Abreise kam, desto praktischer wurden die Fragen: was nehmen wir mit? Wie kommen wir zum Flughafen? Wann genau fahren wir los? Wann kommen die Tickets????? Dann war es endlich so weit: Start in Frankfurt und Flug nach Lissabon. Der Flughafen liegt nah an der Stadt. Um dort zu landen musste das Flugzeug eine große Schleife über dem Meer ziehen und überquerte dann beim Landeanflug das Stadtgebiet. So konnte man schon eine tollen Eindruck von Lissabon gewinnen.
In Lissabon unterwegs
Lissabon ist eine relativ kleine europäische Hauptstadt, aber sehr quirlig mit viel Kultur und natürlich guten Restaurants, zum Beispiel im Bairro alto, der Altstadt von Lissabon. Es geht bergauf und bergab mit schönen Ausblicken über den Rio Tejo und die Ponte 25 de Abril, die an die Golden Gate Bridge erinnert und die drittlängste Hängebrücke der Welt ist. Es gibt auch eine alte Straßenbahnlinie, die aussieht wie die Straßenbahnen in San Francisco. Gartenbaulich bietet sowohl die Stadt als auch die Umgebung einiges: faszinierende Parks, riesige Gewächshäuser und interessante Betriebe ermöglichen ein abwechslungsreiches und lehrreiches Programm!
Impressionen von der Exkursion – Aufenthalt in Lissabon
Para o sul
Auf dem Weg nach Süden konnten wir dann im Alentejo weitläufige Felder, Korkeichenwälder und Olivenplantagen bestaunen – und natürlich Störche, die vorzugsweise auf Hochspannungsmasten ihre Nistkolonien bauen. Eine Zwischenstation gab es in einem abseits gelegenen Tal bei Isa und Vim, die dort ein Aufforstungsprojekt gestartet haben, das sich aus privaten Spendengeldern finanziert. An der Algarve angekommen konnten wir neben verschiedene Betrieben auch Einblick in den Weinbau und die Tourismusbranche erhalten.
Impressionen von der Exkursion – Alentejo und Algarve
Tchau Portugal – Abschied nehmen – mit einem kleinen Aufschub
Zum Abschied hatten wir noch eine kleine Herausforderung zu meistern: unser Rückflug wurde kurzfristig annulliert. Also umbuchen, Hotel finden, Koffer wieder aus der Sicherheitszone holen….Am nächsten Tag ging dann alles glatt, so dass auch die Fachschulprüfung die für den darauffolgenden Tag angesetzt war, planmäßig absolviert werden konnte.
Text und Bilder: Claudia Schönmüller