Am 05.06.2025 ging es für uns angehende Gartenbautechniker der LWG (https://www.fachschule-veitshoechheim.bayern.de/) im Rahmen des Gemüsebauunterrichts auf Entdeckungstour. Gemeinsam mit unserer Lehrkraft Frau Müller besuchten wir das Familienunternehmen Pilzland in Bergrheinfeld. Dort wachsen täglich frische Champignons für den deutschen Markt heran.

Faszination Pilzkultur
In der weltweit einmaligen Produktionsanlage werden wöchentlich 120 Tonnen Champignons produziert. Ein ganzer Produktionszyklus dauert gerade mal vier Wochen, was mich sehr beeindruckt hat.
Die Pilze wachsen auf einem speziell aufbereiteten Kompost aus Stroh, Hühnermist, teils Pferdemist, Gips und Wasser. Dieser wird zunächst fermentiert und anschließend pasteurisiert, um Keime abzutöten und die Nährstoffe für die Pilze verfügbar zu machen. Danach wird er mit Champignon-Myzel beimpft, welches den Kompost innerhalb von 16-17 Tagen durchwächst.
Das fertige Substrat wird maschinell auf große Regale verteilt und braucht nun in der Wachstumsphase konstant 26-27°C, regelmäßige Befeuchtung und eine kontrollierte Luftzirkulation. Später wird die Temperatur gesenkt und die Belüftung angepasst, um die Fruchtkörperbildung anzuregen. Nach zwei Wochen kommen die Kulturen in den Ernteraum und dort beginnt dann das eigentliche Pilzwachstum.

Ernte mit System
Effizienz wird bei Pilzland großgeschrieben – besonders bei der Ernte. Um die empfindlichen Champignons möglichst schnell und schonend zu ernten kommen sogenannte Erntebrücken zum Einsatz.
In den neuen Zuchträumen erleichtern Förderbänder die Arbeit. Sie transportieren die frisch geernteten Champignons direkt aus der Kulturfläche heraus. So wird viel Zeit gespart und die Ernte kann auf Hochtouren laufen. Dank dieser Technik sind beeindruckende Ernteleistungen von 60 bis 70 Kilogramm pro Stunde möglich. Zum Vergleich: nur mit den Erntebrücken werden im Durchschnitt etwa 30 Kilogramm pro Stunde geerntet.
Nachhaltigkeit in der Produktion – was wird konkret gemacht?
Das Substrat wird nach der einmaligen Verwendung nicht weggeschmissen, sondern von umliegenden Landwirten auf den Feldern verteilt. Dies hat gleich mehrere positive Effekte: Der Humusgehalt, die Wasserspeicherfähigkeit und der Nährstoffgehalt der Böden werden dadurch deutlich verbessert.
Auch bei der Energieversorgung setzt Pilzland auf umweltfreundliche Lösungen. Die Wärme für die Kulturräume stammt aus einer benachbarten Biogasanlage sowie aus einem Blockheizkraftwerk. Der Strom für die Kühlung wird größtenteils durch eigene Photovoltaikanlagen erzeugt und auch beim Wasser wird nachhaltig gehandelt. Rund 80% des verwendeten Wassers zum Waschen, wird aufbereitet und für andere Zwecke wiederverwendet.

Mein persönliches Fazit
Für uns alle war der Blick hinter die Kulissen der Produktion bei Pilzland sehr interessant und spannend. Vielen Dank, an Arek Poghosyan, Pilzzüchter bei Pilzland für die tolle Führung und den einzigartigen Einblick. Mein persönliches Highlight war, das Naschen der weißen und braunen Champignons während der Führung.
Laetitia Spiegel, G2