Obstgehölze schneiden leicht gemacht!

Trockenes Wetter im späten Winter, der perfekte Zeitpunkt, um Obstgehölze zu schneiden! Am Nachmittag des 1. Februar trafen wir, die Klasse G1, uns im Versuchsbetrieb „Stutel“ der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Thüngersheim (https://www.lwg.bayern.de/gaerten/171470/index.php). Hier sollten wir vom Betriebsleiter und Obstbaumeister Roman Döppler einen Kurs zu den wichtigsten Grundlagen im Schnitt von verschiedensten Obstgehölzen erhalten.

Der Kompromiss aus Frucht und Zuwachs

Bei den unterschiedlichen Erziehungsformen von Obstbäumen gibt es auch unterschiedliche Strategien. Bei der Spindelerziehung setzt man auf frühen und hohen Ertrag. Fruchtäste werden regelmäßig getauscht. Der Baum bleibt klein und wird mit etwa 15 Jahren seine beste Zeit hinter sich haben. „Der schönste Ast am Baum muss raus“ ist hier eine Faustregel von Herrn Döppler. Lange, schlanke und flache Äste bringen uns den Ertrag. Aber nicht zu viel davon! Der Baum muss auch wachsen können, um schöne Früchte ausbilden zu können. Der Baum ist hier auf uns Gärtner angewiesen, dieses Gleichgewicht mit unserem Schnitt aufrecht zu erhalten.

Die Jugendphase ist entscheidend

Wer einen langlebigen Obstbaum möchte, erzieht ihn als Rundkrone. Hier betonte Herr Döppler, wie wichtig die ersten Jahre ab dem Pflanzen sind. In dieser Zeit baut man sich ein tragfähiges Gerüst aus einem Leittrieb und 3 bis 4 Seitenleitästen auf. Ab 6 bis 7 Jahren haben wir unseren Grundaufbau. Jetzt kann der Ertrag kommen! Auch hier ist wieder das Gleichgewicht aus Fruchtbildung und Zuwachs entscheidend. „Bist du ein Leitast? Bist du ein Fruchtast?“, „Anschneiden nur in der Erziehungsphase! Im Ertrag lang lassen, ableiten, oder raus!“. Kurze, prägnante Faustregeln, die Herr Döppler beinahe mantraartig wiederholte. Mit diesen pragmatischen Herleitungen können wir in Zukunft selbstbewusst entscheiden, wo wir unser Schneidwerkzeug ansetzen. “Learning by doing” ist hier die Devise.

„Vergesst alles, was ihr bei den Bäumen gelernt habt“

Nach den Obstbäumen folgten die Sträucher. Da diese an der Basis neu treiben, bleibt hier das stärkste und steilste stehen. An einer Roten Johannisbeere wurde uns demonstriert, was am Ende noch übrigbleibt.

Nachdem uns auch noch der Schnitt von den anderen Beerenobstarten gezeigt wurde, ging ein spannender und lehrreicher Nachmittag zu Ende. Auch wenn einige von uns bereits Erfahrungen mit dem Schnitt von Obstgehölzen hatten, konnte doch jeder noch hilfreiche Tipps und Kniffe für sich mitnehmen. Für die unter uns, die bisher noch kaum Erfahrungen in diesem Bereich hatten, war der Schnittkurs eine enorme Bereicherung.

Alexander Seus, G1

https://www.lwg.bayern.de/gartenakademie/ratgeber/131574/index.php

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