Als unsere Klasse G1z kurz nach Schulanfang den Exkursionsplan für das kommende Jahr erhielt, fiel uns direkt die dreitägige Exkursion „Niederrhein“ im Oktober 2023 (Mittwoch bis Freitag) ins Auge.
Der Niederrhein lässt jedes Gärtnerherz höherschlagen: Dort sind sehr große und moderne Produktionsbetriebe ansässig, welche vielfältig produzieren. Somit liefern sie viel Input und interessantes Know-how für das eigene Business und/ oder den eigenen Betrieb. Die Absatzwege sind bedeutend und richtungsweisend, da sie eng verflochten sind mit denen der Niederlande. Dies ermöglicht kurze und effiziente Wege des Pflanzenabsatzes. Unsere Lehrerin Frau Geiger organisierte, strukturierte und plante professionell im Vorfeld den ganzheitlichen Ablauf der zu besichtigenden Betriebe.
Wie Ihr schon im vorherigen Beitrag lesen konntet, fanden unsere betrieblichen Exkursionen in modernen und richtungsweisenden Betrieben statt. Hier zu nennen wären große Gartenbaubetriebe wie „Gartenbau Engels“, „Orchideen Hassinger“ und „Gartenbau Welzel“. Wir hatten sogar die Möglichkeit, die einzige Pflanzenversteigerung „Veiling-Rhein Maas“ in Deutschland zu besichtigen.
Ziel meines Berichtes ist es, Euch Teil zwei der oben genannten Exkursion näherzubringen.
Der wunderbare Duft der Rosen
Am Donnerstagnachmittag, den 12.10.2023, wurden wir freundlich von Herrn Michael Prangs persönlich in Straelen empfangen.
Der Rosenbetrieb Prangs produziert auf 11.000 qm eine Vielzahl an Schnittrosen unterschiedlichster Art. Der Betrieb erscheint nicht sehr groß, bietet aber ein außergewöhnliches, durchdachtes und effizientes Setup, welches uns überraschte. Mit nur vier Saisonarbeitskräften und Herrn Prangs persönlich werden rund 900.000 Schnittrosen pro Jahr abgesetzt, fast 2.500 Stück täglich. Diese Anzahl brachte unsere Gruppe zum Staunen.
Ein Familienbetrieb in der vierten Generation
Etwas abgelegen der Landstraße befindet sich ein gewachsener, familiärer Produktionsbetrieb in der vierten Generation. Marc Peters, Inhaber und Geschäftsführer, führte uns zusammen mit seinem Gärtnermeister Jan Beulen durch die Anlage. Die Faszination und Begeisterung, wie vielfältig dieser Betrieb produziert, gefiel uns allen sehr gut.
Im Speziellen möchte ich hier den Einsatz von Mobiltischen und die Produktion auf dem Boden erwähnen. Die Produktionsfläche teilt sich auf in vier Hektar unter Glas sowie sechs Hektar Freiland, so dass am Ende 10 ha Produktionsareal zur Verfügung stehen.
LA´BIO! Voll Bio – Voller Genuss
LA´Bio ist ein Kräuter-Produktionsbetrieb ohne chemischen Pflanzenschutz, der voll biologisch produziert.
Frau Danny van Leuven führte uns mit sehr viel Freude und Herzblut durch diesen besonderen Betrieb. Hier werden eine Vielzahl diverser Kräuter, welche mit dem LA´BIO Siegel gekennzeichnet sind, produziert. Dies ist eine Eigenmarke, welche an gelistete Gartencenter verkauft und dort erfolgreich vertrieben wird. Der Betrieb ist attraktiv aufgestellt, jedoch flächentechnisch begrenzt. Daher kann er sein volles Potential leider nicht ausschöpfen. Die bereits sehr hohe Auslastung auf dieser „kleineren“ Fläche war hier klar der beschränkende Faktor.
Faszinierende LED-Technologie
Unsere letzte Station vor dem Ende dieser „eindrücklichen“ Exkursion entpuppte sich als ein sehr moderner und technologisch fortschrittlicher Gerbera Schnittblumenproduzent. Höchstpersönlich und mit voller Empathie empfing uns Herr Van Megen Senior. Der Betrieb belichtet seine Gerbera ausschließlich mit LED-Belichtung und deren ausgeklügelter Farbtechnik. Dies weckte in uns allen große Neugier, welche in vielen und speziellen Fragen unserer Gruppe Ausdruck fand. Am Ende hätte Herr Van Megen durch unser Fragenfeuerwerk Löcher im Bauch haben müssen. Auch die beeindruckende, diffuse Glaseindeckung war nicht zu übersehen, die sehr viel Licht ins Gewächshaus strahlen ließ und eine Sonnenbrille obligatorisch machte. Herr Van Megen Senior ist ein sehr humorvoller und eloquenter Mensch. Diese Eigenschaften ließen für uns die Führung sehr kurzweilig, ansprechend und abwechslungsreich abspeichern. Auch die entsprechenden Produktionsergebnisse mit seinen 120 verschiedenen Gerberasorten auf 15.000 Quadratmetern Gewächshausfläche hinterließen bei uns einen positiven bleibenden Eindruck seiner betrieblichen Führung.
Am Ende dieser Exkursion bleiben inspirierende und faszinierende Eindrücke sowie Ideen, welche uns sehr bereichern und sicherlich auch unseren „Gartenbauhorizont“ erweitern.
Christoph Klein, Veitshöchheim, Dez.´23