Gemüse braucht Licht zum wachsen – oder etwa nicht?

Vorführeffekt

Wenn Besuch kommt, fallen die Maschinen aus – so oder so ähnlich war das doch mit dem Vorführeffekt. Wir, die G2 fuhren auf Exkursion ins Knoblauchsland, um mehr über den Gemüsebau zu lernen. Doch schon während der Anfahrt kam von unserer Expeditionsleiterin eine Routenänderung. Den Grund dafür erfuhren wir bei der Ankunft an unserem neuen Ziel: Bei dem Betrieb, mit dem wir ursprünglich verabredet waren, waren die Maschinen ausgefallen und dieses Problem musste als erstes behoben werden, bevor Besuch empfangen werden konnte. Dankenswerterweise erklärte sich der Betrieb Ruff-Häring Gemüsebau GbR dazu bereit uns stattdessen eine Tour in seinem Betrieb zu bieten.

Scharfe Speicherknollen

Dabei durften wir zunächst den Feldsalat im Gewächshaus begutachten und bekamen anschließend einen Einblick in die Radieschenproduktion und den dazugehörigen Versand. Um die Radieschen vom Feld in den Lebensmitteleinzelhandel zu bekommen, ist eine Versandstraße zwischengeschaltet, an der die kleinen roten Knollen nach dem Waschen flinker gebündelt wurden, als unsere Augen schauen konnten.

Besser arbeitet es sich im Team

Die Bereitschaft, direkt für den Kollegen einzuspringen und spontan selbst Zeit aufzuwenden um Meisterschülern etwas beizubringen, war für uns schon ein erster Hinweis auf die Team-Mentalität im Knoblauchsland. Das man sich gegenseitig hilft und einander unterstützt wurde uns auch klar, als wir die Wassernutzung erklärt bekamen. Durch die langjährige Zusammenarbeit untereinander, hat sich im Koblauchsland ein System für die Wassernutzung entwickelt. Heute besteht ein Wasserverband, der dafür sorgt, dass Leitungen intakt sind und gepflegt werden. Das Wasser wird als Uferfiltrat bei Fürth bezogen und ins Knoblauchsland geleitet und dort zwischengespeichert, damit es für den Gemüsebau zur Verfügung steht. Noch erstaunter waren wir, als wir sahen, dass Gewächshäuser mit Rücksicht auf die Nachbarn so gebaut wurden, dass diese anbauen konnten.

Frische Erdbeeren im November

Eine weitere Entdeckung war, dass es in Bayern im Oktober leckere frische Erdbeeren zu pflücken gibt, wenn man es richtig anstellt, so wie es der Betrieb Chicorée Boss tut, den wir am Nachmittag besuchten. Im Gegensatz zu Bienen, die zwar feinfühliger sind, sind Hummeln weniger temperaturempfindlich, und bestäuben auch noch gerne bei kühleren Temperaturen die Blüten. Daher: die Kombination führt ans Ziel. Wer denkt bei Erdbeeren auch an Sommer? Tatsächlich sollten die Temperaturen etwa 20° Celsius nicht übersteigen und die Saison geht von März bis Anfang/Mitte November. Das ist dank sehr gezielter Kulturführung im geschützten Raum der Gewächshäuser möglich.

Dunkel = mild?

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Beim Profi haben wir gelernt, dass Licht dafür sorgt, dass Chicorée einen bitteren Geschmack bekommt. Um das zu vermeiden, wird er möglichst keinem Licht ausgesetzt. Das gilt auch für die Treiberei. Hier werden die Chicoréewurzeln in dunklen Treibkammern eingelagert und wachsen dort. Damit sie kein Licht bekommen, ist der Vorraum grün beleuchtet, da es so hell genug ist für das menschliche Auge, aber kein rotes oder blaues Licht für die Photosynthese der Pflanze zur Verfügung steht. Mit frischem Gemüse ausgestattet und lauter neuen Eindrücken, kehrten wir am Abend wieder an die LWG zurück. Es war definitiv eine überraschende Exkursion auf der wir ordentlich was dazugelernt haben.

G2 Exkursion, Verfasser: anonym

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